Wer sich ein Balkonkraftwerk, z.B. von AnkerSolix, zulegen möchte, der steht eventuell vor der Frage, wie er das BKW mit seinem Hausstromnetz verbinden kann oder muss. Welche Vorschriften gilt es zu beachten und was ist aus Sicherheitsaspekten sinnvoll?
Gleich zu Beginn ein Hinweis an alle Bastler: VORSICHT vor Eigenkonstruktionen. So kann zum Beispiel der Anschluss einer Powerstation ohne Zwischengerät an das Hausnetz schnell zu großen Schäden oder gar Verletzungen führen. Der Grund ist schnell erklärt:
Im Hausnetz haben wir eine Wechselspannung von 50 Hz. Das heißt vereinfacht, dass sich der Plus- und Minus-Pol 50 mal pro Sekunde abwechseln. Das geschieht nicht schlagartig, sondern in Form einer Sinuswelle.
Die Frequenz der Spannung, die nun aus der Powerstation oder aus dem BKW kommt, muss mit der Sinuswelle des Hausnetzes absolut deckungsgleich sein! Um die beiden Frequenzen zu synchronisieren benötigt man einen geeigneten Wechselrichter (Aber Achtung: Die kleinen Geräte aus dem Campingbedarf reichen nicht aus!)
Sollte jemand (beispielsweise ein Servicetechniker) in deinem Haushalt die Sicherungen ausschalten, so geht er davon aus, dass nun das Hausnetz spannungslos ist. Bei unsachgemäßer Installation wird aber von Seite des BKW weiterhin Strom ins Hausnetz transportiert. Ein Stromschlag wäre möglich. Das gilt auch, wenn ein Gerät im Haushalt einen Defekt hat und die Sicherung oder den FI-Schalter auslöst. Hier würde dann ja auch weiterhin Spannung anliegen.
Die Dritte Gefahr ist der Stecker selbst. Häufig hat ein BKW lediglich einen Schuko Stecker als Einspeiseanschluss. Dieser wird einfach in eine Steckdose gesteckt und der geerntete Strom wird so in das Hausnetz transportiert.
Bei Verwendung einer ungeeigneten Einheit liegen aber nun an den beiden Stiften des Streckers 230V Spannung an. Eine Berührung könnte zu einem Stromschlag und unter bestimmten Umständen auch zum Tode führen.
Aber keine Angst. Ein geeigneter Wechselrichter synchronisiert nicht nur die Frequenz, sondern stellt auch fest, ob an den Pins des Schukosteckers Spannung vom Hausnetz anliegt. Erst dann (mit leichter Verzögerung) gibt er die erzeugte Solarspannung frei. Fällt das Hausnetz aus, so trennt der Wechselrichter das BKW vom Einspeisekabel.
Wer aber ganz sicher gehen will, der hat auch die Möglichkeit sein BKW von einem Elektriker fest installieren zu lassen. Oder aber man nutzt die so genannten Wieland Stecker. Diese haben einen Berührungsschutz.
Aktuell ist es noch nicht genau definiert, welche Formen des Anschlusses für ein Balkonkraftwerk möglich und zulässig sind. Die Normen widersprechen sich teilweise selbst. Es zählt die technische Eignung und Sicherheit des Anschlusses.
Dies ist gegeben bei einem Festanschluss wie auch durch eine Steckverbindung nach VDE V 0628-1 (Wieland-Stecker). Aktuell gilt auch noch der Schuko-Stecker als geeignet, sofern er Teil eines Stecker-Kraftwerks ist, das einen Wechselrichter mit aktueller Zertifizierung nach VDE AR-N-4105 besitzt.