Wieviel Watt / Leistung liefert das AnkerSolix BKW wirklich?

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Papier ist geduldig, das kennen wir spätestens dann, wenn wir angegebenen Verbrauchswerte von Fahrzeugen mit den tatsächlichen Werten vergleichen. Doch ist das bei Solkarkraftwerken auch so? Wir haben der AnkerSolix RS40P auf den Zahn gefühlt.

Versuchsaufbau – Wie misst man überhaupt die Leistung?

Um die tatsächliche Leistung eines Solarpanels messen zu können, bedarf es zweier Vergleichswerte:

  1. Die tatsächliche Sonnenleistung, die im Moment der Messung auf das Panel trifft. Hierbei ist auch auf Verschattung und Einfallswinkel zu achten.
  2. Die vom Panel direkt am Ausgang abgegebene Leistung.

Der Versuchsaufbau mit einem kleinen Panel dargestellt:

Wichtig ist hierbei, dass das Sonnenleistungsmessgerät rechtwinklig auf der Testoberfläche steht. Damit wird sichergestellt, dass man nur die Sonnenenergie misst, die in diesem Winkel auf das Panel trifft. Aus diesem Grund habe ich mein Messgerät mit Kabelbindern an einen Winkel befestigt.

Anschließend bzw. zeitgleich findet die Leistungsmessung direkt am Ausgang des Panels statt. Nicht wundern, meine 48 Watt Testpanel lieferte bei diesem Licht nur 12,4 Watt. Es diente ja nur zur Erklärung des Messaufbaus.

Das Testpanel hätte also bei 18 V und 0,7 A 12,4 Watt. Die Spitzenmathematiker unter euch stellen natürlich fest, dass es rechnerisch 18,66 Watt sein müssten. Aber hier muss man aufpassen: Vmp ist die maximale Spannung in Volt bei geschlossenem (belasteten) Stromkreis. Das gleiche gilt für die Stromstärke Imp (mp=max Power). Die Angabe Voc hingegen ist die Leerlaufspannung, sprich die maximale Spannung, wenn nichts am Panel hängt (oc = open circuit = offener Stromkreis). Das Messgerät ermittelt mittlere Leistungswerte, daher dauert eine Messung auch mehrere Sekunden.

Leistungsmessung AnkerSolix RS 40P

Jetzt kommen wir zu unseren Panelen, den RS40P. Sie sind angegeben mit 440W, natürlich unter optimalen Bedingungen (Laborbedingungen).

Ich habe zwei Messungen durchgeführt: Einmal bei vollem Sonnenschein einer Mai-Sonne und einmal bei bewölktem Himmel. Nur so kann man auch feststellen, was sie aus nicht so optimalen Bedingungen herausholen. Den Winkel der Mai-Sonne mag sich der interessierte Leser aus einer metereologischen Tabelle herauslesen. Der Winkel meiner Panele liegt jedenfalls bei 35°.

AnkerSolix Leistungstest – voller Sonnenschein

Zunächst die Ergebnisse bei (nahezu) vollem Sonnenschein:

Bitte entschudligt die Bildqualität. Die Ziffern stehen nicht still, sondern klettern ständig auf und ab und die Hold-Taste konnte ich mit einer Hand nicht erreichen.

Zum Zeitpunkt der Messung lieferte die Sonne 906 W pro m². Bei einer Panelfläche von 1,94m² ergibt das 1757,64 Watt. Das liegt natürlich weit oberhalb der 415W Maximalleistung der Panele. Ergo müssten wir jetzt volle 415 Watt erreichen.

Die Messung ergab 397 Watt bei einer Maximalspannung von 35 Volt und einem Strom von 11 Ampére. Die Leerlaufspannung betrug 38 Volt.

Ganz ehrlich? Das ist ein super Ergebnis. Natürlich erreiche ich nicht Laborbedingungen, Das liegt zum einen an dem nicht absolut optimalen Einfallswinkel und zum anderen an dem Paradoxon von Solarpanelen, dass nämlich der Leistungsdurchsatz bei Erwärmung der Paneloberfläche zurückgeht.

Viel spannender dürfte aber eine Messung bei bewölktem Himmel sein. Den hier unterscheiden sich Billigpanele von hochwertigen. Sie sollten es jedenfalls.

Leistung AnkerSolix – Bewölkter Himmel

Aus diesem Grunde habe ich bei bewölktem Himmel eine zweite Messung gestartet.

Hier lag die Sonnenleistung bei nur 72,7 W pro m². Das macht rechnerisch wieder 141,04 Watt bei unserer Panelfläche.

Umgesetzt wurden dabei rund 86 Watt.

Den Wirkungsgrad errechnet man mit η = Pab / Pzu, das heißt 86 Watt / 141,04 Watt = η = 0,6098.
Das entspricht einer Umsetzung von rund 61% und ist ein Spitzenwert. Allerdings ist das noch mit Vorsicht zu genießen, da man nun ja noch die Verluste des Wechselrichters ausmessen und ausrechnen muss.

Aber verglichen mit meinen ebenso großen, aber rund 20 Jahre alten Panelen, die eine Umsetzung von etwa 21 % haben, kann sich das wirklich sehen lassen.

Meine alten Panele können bei Weitem nicht mithalten.

Berechnung des Durchsatzes

Um jetzt den kompletten Durchsatz berechnen zu können, bedarf es einer längeren Erfassung der Ertragsdaten. Dazu habe ich einen WLAN Zwischenstecker montiert, der die Daten zukünftig erfassen wird.

Es bleibt also spannend. Bisher kann ich allerdings sagen, dass ich von den Werten echt begeistert bin.

Fortsetzung folgt…

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