Mit der Solix C1000 erscheint der erste und erweiterbare „Energiezwerg“ von Anker Solix.
Die Anker Solix C1000 ist die erste Powerstation von Anker, welche mittels eines Zusatzakkus erweitert werden kann. Solche Aufbauvarianten kennt man bereits vom Wettbewerb. Sie sollen zum einen dazu dienen, erst einmal den tatsächlichen Energiebdarf festzustellen und zum anderen die Mobilität durch geringes Gewicht der Einzelkomponenten gewährleisten.
Lieferumfang
Neben dem eigentlichen Gerät, der Anker Solix C100, befand sich im Karton noch:
1 Solarladekabel für den Anschluss direkt an Solarpanele
1 Netzladekabel (Schuko auf Kaltgerätestecker)
1 Zigarettenanzünder-Ladekabel
1 Anleitung
Technische Daten
Folgende Angaben macht Anker zu der Solix C1000:
- Artikelnummer: A17613A1
- Langlebiger LiFePO4-Akku mit 1056W.
- Kapazität erweiterbar auf 2.112Wh.
- 1.800W Ausgangsleistung mit reiner Sinuswelle.
- Bis zu 2400W Leistung mit SurgePadâ„¢
- 3.000 Zyklen.
- HyperFlashâ„¢ Netzaufladung, 0-100% in 58 Minuten.
- 600W Solareingang.
- Bequeme Steuerung per App.
- 5 Jahre Garantie
Das Gerät
Das Gehäuse ist grau, wirkt sehr stabil und gut verarbeitet. Es knarzt nichts und wirkt wie aus einem Guss.
Mit seinen Abmessungen von rund 38 x 21 x 27 cm ist es kompakt und täuscht über das Gewicht von 12,5 kg hinweg. Beim Anheben wird man aber wieder daran erinnert .
Auf der Vorder- und Bedienseite findet man alle Ausgänge der C1000.
Links oben ist der Anschluss für das Zigarettenanzünderkabel. Dieser Anschluss ist nur ein Ausgang und liefert laut Angaben 12 Volt bei maximal 10 Ampére, also 120 Watt.
Die vier Schutzkontaktsteckdosen (Schuko) liefern ZUSAMMEN bei einer reinen Sinuswelle maximal 1800W. Durch die „SurgePad (TM)-Funktion“ können bis zu 2400W abgegeben werden, was aber auf Kosten der Sinuswelle geht. Somit sollten dann damit nur Geräte ohne empfindliche Elektronik betrieben werden. Das sind in der Regel Geräte wie Kaffeemaschinen, Heizlüfter, Toaster, Föns, etc.
Die Steckdosen haben mittig einen Kontaktstift, der erkennen soll, ob überhaupt ein Gerät angesteckt wurde. Ist das nicht der Fall, schaltet die Stromsparautomatik den AC-Betrieb nach 15 Minuten ab.
Mittig unter dem Display befinden sich die USB-Ausgänge. Auch hier gleich vorab der Hinweis: Es sind keine Eingänge! Ein Laden der C1000 über diese Anschlüsse ist nicht möglich.
Die Anschlüsse arbeiten mit der „PowerIQ-Technologie„. Dieser Anker-Standard stellt sicher, dass die angeschlossenen Geräte immer mit der maximalen Geschwindigkeit geladen werden.
Garantiert wird das im Zusammenspiel mit Geräten der Hersteller Anker, Apple, Samsung und einigen Geräten von Huawei. In meinen Tests hat es auch mit Xiaomi und dem Amazon Fire-Tablet einwandfrei funktioniert. Mein USB-Tester hat sich bei 3,5 Ampére aber abgeschaltet.
USB PD 3.1 Spezifikation
Modus | Spannung | max. Stromstärke | max. Leistung |
SPR | 5 V | 3 A | 15 W |
SPR | 9 V | 3 A | 27 W |
SPR | 15 V | 3 A | 45 W |
SPR | 20 V | 3 A | 60 W |
SPR | 20 V | 5 A | 100 W |
Auf der rechten Seite ist hinter einer Gummikappe der Docking-Anschluss für die externe Zusatzbatterie versteckt. Da hier große Ströme fließen können, sind die 4 Hauptkontakte entsprechend massiv ausgelegt. Acht weitere Kontakte dienen nur zur Datenübermittlung zwischen Zusatz-und Hauptgerät.
Bei dem Anschluss dürfte es sich um eine Spezialanfertigung handeln. Somit kann man Kabel und Batterie nur über Anker beziehen.
Auf der linken Seite finden wir die Eingänge und die Sicherung. Der Stromanschluss über das Kaltgerätekabel ist für max. 240 Volt bei 10 Ampére und 50-60Hz ausgelegt. Die Sicherung ist ein Automat, kann also nach Auslösen und Entfernen des Fehlers (und ggf. Abkühlzeit) durch Drücken wieder eingeschaltet werden. An die XT60 Buchse können Solarpanele mit einer Leerlaufspannung von maximal 60 Volt angeschlossen werden. Wichtig wie immer ist die maximale Leerlaufspannung und die Verschaltung der Panele.
Das auf der Vorderseite befindliche Display schaltet sich bei kurzem Druck auf den Powerbutton ein. Neben des Ladezustandes in Prozent, können noch folgende Zustände und Daten abgelesen werden:
- 01) Zigarettenanzünder an
- 02) USB-C Ausgang aktiv
- 03) IoT (Bluetooth und WLAN)
- 04) Frostalarm
- 05) Ãœberlastung
- 06) Ãœbertemperatur
- 07) Restladung des Zusatzakkus
- 08) USB-A Ausgang aktiv
- 09) Netzladung und Frequenz
- 10) Ladezustand
- 11) Geschätzte Zeit bis zur vollständigen Aufladung
- 12) Geschätzte Zeit bis zur Entladung
- 13) Eingangsleistung
- 14) Ausgangsleistung
Ebenfalls auf der Vorderseite befinden sich alle notwendigen Schalter:
- 01) Lichtschalter für die eingebaute LED Leuchte
- 03) Hauptschalter (länger als 3 Sekunden für Ein/Aus)
- 04) Resetbutton (mit Büroklammer für 3 Sekunden)
- 05) IoT Schalter (Bluetooth und WLAN)
- 06) Schalter für AC-Schuko-Steckdosen
- 08) Schalter für 12V Zigarettenanzünderanschluss
Oben und auf der Rückseite sind keine weiteren Bedienelemente oder Anschlüsse angebracht.
App-Steuerung
Die C1000 kann direkt am Gerät bedient werden. Wer es aber bequem haben möchte, der kann die Bedienung auch über die Anker-Solix-App vornehmen. Voraussetzung dafür ist, dass das Gerät am Hauptschalter eingeschaltet ist und im WLAN eingerichtet wurde.
Die Einstellmöglichkeiten per App sind weitgehend selbsterklärend.
Wer eine Benachrichtungen über die App an seinem Smartphone zulässt, der wird auch über akute Zustandsänderungen informiert.
Laden
Die Aufladeleistung über das Netz wird über die App eingestellt. Am Gerät kann man diese nicht umstellen. Sie ist in 100 Watt Schritten zwischen 200 Watt und 1000 Watt einstellbar. Es wird allerdings zur Schonung des Akkus dazu geraten, immer einen möglichst niedrigen Wert zu wählen. Bei meiner 1000 Watt Ladung war außerdem die Geräuschkulisse durch die Lüfter deutlich hörbar. Die in der Anleitung angegebenen 1300 Watt waren bei meiner Version nicht mehr wählbar.
Auch bei meiner 1000 Watt Ladung war die C1000 nach ca. 1 Std. voll geladen.
Die Aufladung über Solarpanel ist logischerweise von den Panelen und der Witterung abhängig. Hierzu kann man wohl kaum verbindliche Aussagen treffen.
Entladen
Wie immer sind Messungen an den USB-Ports nur sehr schwer möglich, da sich die Ports (wie bereits weiter oben erwähnt) dem Endgerät anpassen.
Natürlich habe ich versucht die Grenzen der AC Ausgänge zu testen und haben folgenden Versuchsaufbau erstellt:
Kontaktgrill und Heizlüfter konnte ich problemlos zum Laufen bringen, wobei ich damit in den Ãœberlastbetrieb kam und sich die „SurgePad (TM)“ Funktion offensichtlich automatisch aktivierte, denn ich hatte eine Leistungsentnahme von 2415 Watt.
Eine Stromentnahme von über 8 Ampére stellte keine Schwierigkeit dar und mein Steak hätte ich zuende grillen können. Etwas beängstigend waren allerdings die Lüftergeräusch, die scheinbar auf Maximum liefen.
Erst die Zuschaltung meines Eierkochers zwang die Powerstation in die Knie.
Im Display erschien die Overload-Meldung und die App gab eine Benachrichtigung aus. Nach Entfernen der Last hat sich die C1000 selbständig wieder zugeschaltet.
Messungen
An den Schukosteckdosen lagen 230 Volt bei einer Frequenz von 49,98 Hz an. Der Sinus ist sauber und die Erdungsklemme potentialfrei.
Messungen der PE-Kontakte gegen die Phasen ergaben Spannungen im Millivoltbereich. Die Kontakte zueinander hatten einen Widerstand von 0 Ohm, sind also miteinander verbunden.
Einsatzmöglichkeiten
Wer mit einer Powerstation sein Wochenendhaus beheizen möchte, der sollte sich von dieser Illusion trennen. Auf dem Weltmarkt gibt es aktuell kein Gerät in dieser Leistungsklasse, das dies sinnvoll leisten könnte. Wer aber hin und wieder einen Kaffee oder ein Steak zubereiten möchte, der kann schon mit der C1000 zufrieden gestellt sein. Das Laden über USB ist überhaupt kein Problem und die PowerIQ Technologie ist hervorragend und lädt pfeilschnell. Das gilt auch für das Aufladen per Netzspannung. Sollte man feststellen, dass die Kapazität nicht reicht, so gibt es ja noch die Erweiterungsmöglichkeit mit dem Zusatzakku Anker Solix BP1000 (demnächst beziehbar) auf insgesamt 2112 Wh.
Durch die Umschaltzeit von nur 20ms ist sie auch hervorragend als USV nutzbar.
Preis / Verfügbarkeit
Die Anker Solix C100 Powerstation ist aktuell bei Anker direkt* oder aber bei Amazon* für 899,00 Euro verfügbar.
Der Zusatzakku ist momentan nur bei Amazon USA gelistet und kann nicht nach Deutschland geliefert werden.
Fazit
Ein tolles Gerät, dass mit seinen Daten sogar tiefstapelt. Immerhin konnte ich es oberhalb der Leistungsgrenze dauerhaft betreiben. Es lädt superschnell und die App bietet alle notwendigen Einstellmöglichkeiten ohne überladen zu sein. Die C1000 ist vielseitig einsetzbar und kann auch als USV dienen. Tolle Qualität zu einem wettbewerbsfähigen Preis.
Anker Solix C1000 Testbericht
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9/10
Zusammenfassung
Ein tolles Gerät, dass mit seinen Daten sogar tiefstapelt. Immerhin konnte ich es oberhalb der Leistungsgrenze dauerhaft betreiben. Es lädt superschnell und die App bietet alle notwendigen Einstellmöglichkeiten ohne überladen zu sein. Die C1000 ist vielseitig einsetzbar und kann auch als USV dienen. Tolle Qualität zu einem wettbewerbsfähigen Preis. Einziges Manko ist der laute Lüfter.Â
Super Test, Danke dafür!
Super Test, sehr informativ! Mich würde noch interessieren, welche Solarmodule ich anschließen kann; die Anleitung bleibt da etwas unklar. Um 600 W zu erreichen, braucht es ja 2 Module. Parallel geschaltet (durch den Y-Adapter gegeben) ergeben die meisten aber mehr als die lt. Anleitung erlaubten 12,5A. Oder kann man Module mit höherer Leistung einfach anschliessen wenn die Spannung passt?
Hi Sven, konntest Du antworten finden? Ich habe die identischen Fragen.
VG
Sebastian
Grundsätzlich spielt nur die Spannung eine entscheidene Rolle. Voc in Volt darf die Eingangsspannung der Powerstation nicht überschreiten. Der Strom in A wird nach Bedarf abgerufen. Dieser Wert kann also höher liegen. Was die Leute verwirrt, das ist die Tatsache, das die Leistung in Watt eben nur das Produkt von Strom und Spannung ist. Im Klartext: Watt = Volt x Ampére
Mich interessiert, wie das Laden im Auto/Wohnmobil funktioniert. Lt. Beschriftung der Ladebuchse soll das ja möglich sein.
Kann ich mit dem Gerät eine leere Autobatterie komplett laden ?