Vor ein paar Wochen kam die neue Powerbank von Anker auf den Markt. Sie verspricht einiges an Leistung und ein einzigartiges Design.
Inhalt: Anker 737 Power Bank Test
Pro | Contra |
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Ordentliche Ladekapazität | Ziemlich schwer |
Praktisch für Reisen | Display schwer lesbar in der Sonne |
Schnelles Laden |
Technische Daten
Leistung Maximal | 140 Watt |
Kapazität | 24000 mAh |
Anschlüsse | 1-mal USB-A und 2-mal USB-C |
Maße | 155,7 × 54,6 × 49,5 mm |
Gewicht | 630 g |
Messergebnisse
Holger hat ein paar Tests mit der Anker 737 Powerbank durchgeführt und hier zusammengefasst.
Gleich vorab: Die von mir benutzten Messgeräte sind die üblichen Testhilfsmittel, die auch von anderen Testern eingesetzt werden. Die Ergebnisse waren bisher immer sehr genau und zuverlässig.
Dennoch: Es sind keine TÜV zugelassenen und geeichten Messgeräte. Zudem fand die Messung schon nach zwei Ladezyklen statt.
Messaufbau:
Messaufbau
Das ATORCH UD 18 Messgerät wurde jeweils an den USB-Ausgängen der Anker 737 Powerbank angeschlossen und die Last wurde bei den ersten 3 Messungen langsam erhöht. Gemessen wurde also die Belastungskurve und der Moment, wo die Elektronik der 737 abriegelt. Bei jeder Messung wurde zudem die Gehäusetemperatur mit einem Thermofühler miterfasst.
USB-A Anschluss:
Messung am USB-A Anschluss
Die Last konnte so lange erhöht werden, bis die Elektronik bei 3,22 Ampére abriegelte. Bei den USB-A typischen 5 Volt ergibt das eine Maximalleistung von rund 16 Watt. Ausschlaggebend sind die Daten auf dem rechten Screenshot, da die Werte ständig in Bewegung sind und das Display des Messgerätes nur eine Momentaufnahme ist. Der Graph im rechten Bild hingegen, zeigt die Maximalwerte an. Die 737 gab zuvor keine akustische Warnmeldung ab. Das hätte ich persönlich noch hilfreich gefunden.
Oberer USB-C Anschluss:
Unterer USB-C Anschluss:
Wen wundert es jetzt, dass wir dort die annähernd gleichen Werte gemessen haben. Die beiden USB-C Anschlüsse sind aber nicht einfach parallel angeschlossen, sondern besitzen vermutlich jeweils eine eigene Ladeelektronik. Dies kann man ja schon an den differenzierten Werten auf dem eingebauten Display erkennen.
Laut Testergebnis und Messgerät arbeiten die USB-C-Anschlüsse im QC3.0 Modus (rechtes Foto), der wohl am weitesten verbreitete und höchster Quickcharge-Standard. Bei diesem Standard schaltet der Energielieferant zwischen den Spannungsstufen 5, 9, 12 und 20 Volt um, je nachdem, was der angeschlossene Verbraucher über die Datenleitungen anfordert. Natürlich müssen Netzteil (in diesem Fall die Powerbank) und der Verbraucher diesen Standard unterstützen.
Schön ist auch auf den obigen Diagrammen zu sehen, wie der der Ladestrom ständig zwischen Stromquelle und Verbraucher ausgehandelt wird. Im obigen Falle wurde ein Fire Tablet geladen und befand sich kurz vor 100% Ladung.
Der eigentliche Stresstest:
Stresstest
Bei diesem Test haben wir die auf 100% aufgeladene Powerbank mit einer kontinuierlichen Last von 12 Watt Dauer-belastet. Ziel war es, herauszufinden, wann die Powerbank abschaltet und wie sich dabei die Entladekurve darstellt.
Aufgefallen ist uns dabei, dass sowohl der Strom (blaue Linie), als auch die Spannung (grüne Linie) vollkommen stabil waren. Dadurch natürlich auch die Leistung (=Spannung x Strom = gelbe Linie). Ebenso gleichlaufend war die Wärmekurve (hier nicht dargestellt). Die 737 war konstant 30°C warm.
Eine Entladekurve, wie wir sie vorausgesagt hätten, gab es nicht. Wir können nur von Geraden sprechen, denn nach 5 1/2 Stunden schaltete die Elektronik abrupt ab. Ob es einen Warnhinweis gab, das können wir leider nicht sagen, da die Abschaltung nachts um 01:16 Uhr erfolgte. Es konnten in der Zeit, 13717mAh entnommen werden. Das ist noch ein Stück weit weg von den angegebenen 24000mAh.
Vermutlich wurde hier die maximale Kapazität der einzelnen Zellen addiert und dabei der Verbrauch der Ladeelektronik unterschlagen. Das ist leider durchaus so üblich. Außerdem entwickeln Akkuzellen erst nach mehreren Ladezyklen ihr volle Kapazität, womit auch das Cell-Balancing trainiert wird.
In einem weiteren Artikel werden wir den Test wiederholen. Diesmal dann mit einer geringeren Belastung und dadurch einer längeren Laufzeit.
Design
Das Design der Anker 737 Powerbank wirkt simpel und schlicht und ist doch ziemlich einzigartig. Das Erste, was beim Auspacken der Powerbank auffällt, ist das Gewicht, da merkt man nämlich, dass sie ziemlich schwer ist.
Diese Powerbank lässt sich nämlich nur schwierig in der Hosentasche transportieren. Stattdessen kann ich nur empfehlen, einen Rucksack dabei zu haben, in der diese leicht erreichbar ist. Wenn man sie dann erstmal in der Hand hält, fällt ein Display, auf, welches man durch einen Knopf an der Seite aktivieren kann.
Eigenschaften
Auffällig bei der Powerbank, sind 3 Anschlüsse, was bedeutet, dass sie auch 3 Geräte gleichzeitig aufladen kann.
Dazu kommt das bereits erwähnte Display, was viele Powerbanks heutzutage nicht haben. Bei diesem fand ich es schön, dass man sich nicht viel durch ein Menü klicken muss, sondern dass alles auf einer Seite zusehen ist. Links auf dem Display sieht man denn aktuellen Akkustand und darunter die Laufzeit des Akkus bei aktuellem Verbrauch.
Rechts zeigt er an, welcher Anschluss gerade mit wie viel Watt deine Geräte auflädt. Als Beispiel fürs Laden hab ich den Soundcore Motion X600 benutzt. Bei diesem wurde auf dem Display der Powerbank eine durchschnittliche Ausgabe von ca. 11 Watt angezeigt. Nach ca. 5 Stunden Laden hatte die Powerbank noch 33 % und der Lautsprecher lief währenddessen die ganze Zeit.
Als ein anderes Beispiel hab ich noch mein Handy benutzt, wo ich dieses auch während des Ladens die ganze Zeit genutzt habe. Vor dem Laden hatte es 20 % und nach ca. 45 Min. hatte es ungefähr 80 %. Die Powerbank hatte danach noch 89 % Akku. Die Powerbank selber hab ich mit dem GaNPrime 737 und dem mitgeliefertem Kabel geladen, dabei kam eine Ladezeit von ca. 45 Minuten von 5 % auf 100 % raus.
Fazit
Das ist zwar mein erster Testbericht über eine Powerbank, doch ich hatte bis jetzt schon einige selber zur privaten Nutzung und diese hier ist vergleichsweise ziemlich schwer, doch das hat mich überhaupt nicht gestört. Ich hab sie hauptsächlich im Garten genutzt, wo sie ziemlich praktisch war, da ich bei dem schönen Wetter gerne mal draußen sitze anstatt drinnen vor dem PC.
Die drei Anschlüsse reichen überall hin und die Kapazität mit 24.000 mAh reicht ungefähr aus um 8 Handys (egal ob Google, Samsung oder iPhone) aufzuladen oder eben eines dieser Handys 8 mal. Mit den 140 Watt maximaler Leistung kann man auch mal sein Notebook bzw. sein MacBook Pro mobil und schnell laden ohne Stress.
Was aufgefallen ist, dass nicht sämtliche Hersteller im Bezug auf die Schnellladefunktion unterstützt werden. So wird HUAWEI zum Beispiel leider nicht schnell geladen. Das liegt aber nicht an der Anker 737, sondern an HUAWEI, die da ihren eigenen Standard (Schnelladen / SuperCharge) etabliert haben.
Ebenfalls ist uns noch aufgefallen, dass bei Sonnenschein das Display nicht mehr sonderlich gut lesbar war. Das gibt Abzüge in der B-Note, allerdings ist hier die Konkurrenz auch nicht besser, da wie bereits erwähnt Displays völlig fehlen, oder eben auch nicht sonderlich hell sind.
Anker 737 Powerbank Test
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9.5/10
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9/10
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7.5/10
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6/10
Zusammenfassung
Optisch schön, ausdauernd, schwer und mit einer Schwäche in der Sonne.
Kann ich mein acer travelmate 3040 damit betreiben? Es benötigt eine Spannung von 19 bis 20 Volt.
Über Ausgangsspannungen habe ich nichts gelesen!